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IKRE-Prozess Gusental

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IKRE-Prozess Gusental

Die Region Gusental erarbeitet durch einen interkommunalen Raumentwicklungsprozess (IKRE) inkl. einer verkehrssystemischen Studie bis Juni 2022 ein gemeinsames regionales Leitbild.

Dauer / Zeitraum: 
01.07.2020 bis 30.06.2022

Die Landeshauptstadt Linz und ihre umliegenden Gemeinden bilden den Zentralraum in Oberösterreich und zählen zu den Wachstumsregionen und wirtschaftlichen Motoren des Bundeslandes. Durch den bestehenden Flächenbedarf für Wohnraum, Betriebe und Verkehrserschließung ist mit einem erheblichen Druck auf die Umlandgemeinden, zu denen auch die hier zu betrachtende Region Gusental zählt, zu rechnen. Die Umlandgemeinden haben als Naherholungs- und Freizeiträume eine wesentliche Bedeutung für die Lebensqualität und Attraktivität des Zentralraumes und übernehmen mit ihrer „grünen und blauen“ Infrastruktur wesentliche ökologische Funktionen hinsichtlich der Vernetzung von Lebensräumen, sorgen für einen klimatischen Ausgleich (Frischluftschneisen, Temperaturausgleich, Versickerung von Niederschlägen), gliedern die Siedlungs- und Gewerbegebiete und tragen zur Identität bei. Gleichzeitig sind die Umlandgemeinden durch ihre vielfältigen funktionalen Verflechtungen (Arbeitsplätze, Pendlerbeziehungen, Handelseinrichtungen, usw.) selbst wichtige Lebens- und Arbeitsräume.

Die Region Gusental (Gemeinden Alberndorf in der Riedmark, Marktgemeinde Altenberg bei Linz, Gemeinde Engerwitzdorf, Stadtgemeinde Gallneukirchen, Gemeinde Katsdorf) ist ein dynamischer Raum, geprägt von Bevölkerungswachstum und betrieblicher Entwicklung, nordöstlich der Landeshauptstadt Linz. Entwicklungsmöglichkeiten, wie beispielsweise durch das Projekt „Kepler Valley“ (= Projektidee, die von Wirtschaftreibenden und der WKOÖ entwickelt worden ist, um einen hochwertigen forschungs- und entwicklungsspezialisierten Unternehmensstandort in Form eines INKOBA-Gebietes zu etablieren) angestrebt, sind insbesondere aufgrund des Verkehrsdrucks bereits stark eingeschränkt. Ebenso stellt sich zunehmend die Frage nach einer interkommunalen Siedlungsentwicklung, unter besonderer Berücksichtigung der Stärkung der Ortskerne, kurze Wege und Bewahrung von Naherholungsmöglichkeiten in einem sich stetig verdichtenden Raum im Nahbereich der Landeshauptstadt Linz. Eine rein kommunal betrachtete Raum- und Verkehrsplanung liefert kaum mehr die notwendigen Entscheidungsgrundlagen, um auf den wachsenden Raum- und Verkehrsdruck ordnend eingreifen zu können. Ein interkommunaler Raumentwicklungsprozess in der Region soll hier Abhilfe schaffen.
Bereits 1999 wurde daher der Verein Gusental gegründet. „Ziel des Vereines ist die Entwicklung der regionalen Wirtschaft, Landwirtschaft und des Tourismus zu fördern, die Lebensqualität und die Qualität des Arbeitsplatzes durch Hebung des Identitätsbezugs zu stärken. Weiters soll er gemeinsame Maßnahmen zur Förderung der teilregionalen wirtschaftlichen Entwicklung mit allen Wirtschafts-, Kultur-, Sozial- u. Freizeitbereichen durchführen“ (Auszug Statuten). Ausgangspunkt für die aktuellen Bestrebungen eines gemeinsamen, interkommunalen IKRE Prozesses sind großflächige Überlegungen der Betriebsansiedlung zwischen Gallneukirchen und Engerwitzdorf (Stichwort: Kepler Valley, Projektbeschreibung) und der gleichzeitig angespannten Verkehrssituation.

Die zunehmenden räumlichen und funktionalen Verflechtungen in der Region Gusental und die damit einhergehenden Herausforderungen machen einen gemeinsamen, raumplanerischen Abstimmungsprozess der Gemeinden für eine ressourcenschonende und nachhaltige Raumentwicklung unabdingbar. Eine optimierte Abstimmung in der Wirtschaft-, Siedlungs-, Grünraum- und Verkehrsentwicklung zwischen den Gemeinden ist notwendig, um die Lebensqualität in der Region Gusental zu erhalten.

Aus diesem Grund bekennen sich die Gemeinden des Gusentals zu den regionalen Synergiepotenzialen und haben sich dazu entschlossen gemeinsam einen Kooperationsraum zu bilden, um eine interkommunale Strategie, nach dem Vorbild der stadtregionalen Strategien der bestehenden Stadt-Umland-Kooperationen in Oberösterreich, zu entwickeln. Folgende Projektidee wurde ausgearbeitet: Zur optimierten Abstimmung in der Wirtschafts-, Siedlungs-, Grünraum- und Verkehrsentwicklung soll ein interkommunaler Raumentwicklungsprozess (IKRE) in der Region Gusental (Gemeinden Alberndorf in der Riedmark, Marktgemeinde Altenberg bei Linz, Gemeinde Engerwitzdorf, Stadtgemeinde Gallneukirchen, Gemeinde Katsdorf) durchgeführt werden.

Zielgruppe:
5 Gemeinden Alberndorf in der Riedmark, Marktgemeinde Altenberg bei Linz, Gemeinde Engerwitzdorf, Stadtgemeinde Gallneukirchen, Gemeinde Katsdorf

Ziele:
Der IKRE-Prozess soll die Region dabei unterstützen die nachfolgend angeführten Ziele mittel- bis langfristig (Planungshorizont 10 Jahre) zu erreichen:

Ziel 1: Eine nachhaltige, integrative Raumentwicklung zur Bewältigung der bestehenden wirtschaftlichen, ökologischen, klimatischen, soziologischen und demografischen Herausforderungen wird in der Region Gusental interkommunal vorangetrieben. Die Raumordnung zwischen den Gemeinden ist abgestimmt. Es wurde ein gemeinsames Leitbild entwickelt und der Nutzungsschwerpunkt im Raum definiert, an das sich alle Gemeinden halten. Orts- und Stadtkerne sind lebendige Begegnungsräume.

Ziel 2: Optimierung der Mobilität in der Region. Die Mobilitätsangebote in der Region werden verstärkt interkommunal abgestimmt, mit Fokus auf Nahmobilität wie z.B.: Alltagsradverkehr, Öffentlichen Verkehr und multimodalem Verkehrsverhalten (P&R, B&R, etc.). Der Modal-Split hat sich in Richtung Nahmobilität und Öffentlichen Verkehr verschoben, die Anzahl der Fahrtwege mit dem PKW innerhalb der Region haben sich stabilisiert.

Ziel 3: Die interkommunale Zusammenarbeit auf Basis des Vereins Gusental hat sich nachhaltig auf Verwaltungsebene etabliert, Koordinationsmechanismen im Raum werden vom Verein übernommen. Vertrauen und Solidarität prägen das Miteinander.

Geplante Maßnahmen:

  • Raum- & Strukturanalyse und Kooperationsanalyse
  • Verkehrsknotenzählungen als Basis für die Verkehrssystemstudie
  • Stärken-/ Schwächen- & Chancen-/ Risikenanalyse
  • Ableiten konkreter Handlungserfordernisse für die räumliche
      Entwicklung sowie explizit für die Themenfelder Wirtschaft, Ökologie,
      Klima, Demografie und Soziales
  • Erarbeitung eines Regionalen Leitbildes
  • Ausarbeitung einer Umsetzungsstrategie

 

Projektträger:
Verein für regionalwirtschaftliche Entwicklung Region Gusental 

 

Projektpartner:
LEADER-Region Sterngartl-Gusental
Land OÖ, Abt. Raumordnung
Regionalmanagement OÖ GmbH

Förderprogramm(e): 
Rolle der RMOÖ: 
RMOÖ Projektbegleitung

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